Andreas Demharter machte deutlich, dass es zwar richtig sei, dass rund 27 Prozent der gewerblichen Beschäftigten des Baugewerbes älter als 55 Jahre seien. Die Sozialkassen der Bauwirtschaft würden davon ausgehen, dass in den nächsten zehn Jahren insgesamt rund 200.000 gewerbliche Beschäftigte und Angestellte ersetzt werden müssen. Aktuell belaste die Branche aber ein ganz anderes Problem: Es fehlten schlicht die Aufträge, die Betriebe seien gerade im Wohnungsbau nicht ausgelastet. Hier drohe akut die Gefahr, dass zusätzlich Beschäftigte abgebaut werden müssten. Deswegen müsse es vorrangiges politisches Ziel sein, den Wohnungsbau durch gezielte Förderanreize wieder in Schwung zu bekommen.
Weitere Diskussionsthemen
Ausführlich diskutiert wurde die Frage, inwieweit serielle und modulare Vorfertigung in Werkshallen eine Lösung ist, um trotz der aufgezeigten demografischen Entwicklung ausreichend Wohnraum schaffen zu können. Herr Demharter wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass seiner Auffassung nach auch in Zukunft sowohl im Neubau, vor allem aber im Bestand, der Großteil der Bauleistung auf der Baustelle erbracht werde. Wichtig sei es, bei der Planung anzusetzen. Wenn Planungsunterlagen nicht für jedes Bauvorhaben neu erstellt würden, biete dies erhebliches Effizienz- und Einsparpotenzial, unabhängig von der Frage, ob die Bauleistung vorab in einer Werkshalle oder auf der Baustelle erbracht werde. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man intensiv daran arbeite, die Produktivität und Effizienz auf der Baustelle zu steigern. Beispielhaft nannte er die in Nachbarländern bereits erprobte Nutzung von Mauerwerksrobotern.

