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Bauinnung Erlangen gestaltet Hugenottenstadt

Mit einem Auftaktgespräch mit dem neuen Erlanger Bau- und Planungsreferenten Harald Lang unterstreicht die Bauinnung Erlangen ihr Engagement, ihre Heimatstadt mitzugestalten. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung kam es Anfang Dezember zu einem ersten Gedankenaustausch. „Wir sind nicht nur die helfende Hand von nebenan“, betont Wolfgang Mevenkamp, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Erlangen, Hersbruck und Lauf. „Wir sind auch Anwohner und Einkäufer und natürlich auch Anlieger mit unseren Firmenfahrzeugen – wenn es denn geht.“

Beim Aufregerthema Autoverkehr und der heiß diskutierten Sperrung der Henkestraße kündigt der bekennende Wanderfan Lang den Innungsmitgliedern ein Gesamtkonzept an. Man könne den motorisierten Verkehr beruhigen, das dürfe aber die Erreichbarkeit nicht ausklammern, sagt er mit Blick auf die Interessen der Handwerker. Dafür schwebt dem Bau- und Planungsreferenten ein runder Tisch mit allen wesentlichen Akteuren vor. Auf diese Weise lassen sie einzelne Maßnahmen in einen großen Kontext einordnen und gestalten. Kreishandwerksmeister Markus Protze, der ebenfalls an der Versammlung teilnahm, begrüßt ausdrücklich diesen Ansatz. Denn die Innungsbetriebe haben genau das etwa bei wegfallenden Parkplätzen in den letzten Jahren vermisst.

Erlangen ist flächenmäßig praktisch ausverkauft

Knappe Parkplätze, fehlende Neubaugebiete, wenig Platz für neue oder wachsende Firmen – all das resultiert aus der Tatsache, dass für die weitere Stadtentwicklung viel zu wenig Flächen zur Verfügung stehen. Im Westen der Stadt Erlangen verhindert ein Bürgerentscheid neue Siedlungsgebiete.

Hinzu kommt das enge Korsett aus gesetzlichen Vorgaben, wenn es etwa um Neubau oder Nachverdichtung geht. Das ist zwar bei Bürofläche vergleichsweise einfach. Geht es aber um neue Wohnfläche oder kleine Werkstätten, lauern eine Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen. Da greifen etwa Wasser, Natur- oder Lärmschutz, Zufahrtswege für Feuerwehr oder vieles andere mehr. Immerhin bleiben in Sachen Energieeinsparung die Kriterien für Bauhülle, Dämmung und Fenster – vorerst – ab 2023 unverändert. In Summe engt allerdings das vielzitierte Bürokratiemonster Gestaltungsspielraum und Entwicklungspotentiale deutlich ein. Hinzu kommen aktuell noch die hohen Zinsen und Materialkosten, die derzeit bei Bauprojekten für eine Schieflage von Aufwand und Ertrag sorgen.

Einkauf in der Innenstadt im Wandel

Die Bauinnung thematisiert auch das Einkaufen in der Innenstadt. Gerade klassische Einzelhandels-Filialisten stehen vor extremen Herausforderungen. Das altvertraute Einkaufsverhalten aus Zeiten vor der Pandemie kommt nicht mehr zurück, das digitale Shopping lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Daher sind hier neue Ideen gefragt, um die Attraktivität und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu steigern. Das gilt auch für die Vermarkter der Handelsimmobilien, die sich in der Vergangenheit gut vermieten ließen.

Der Wandel in der Innenstadt macht grundsätzlich angesichts fehlenden Wohnraums das Thema Wohnen in zentralen Lagen – wieder - aktuell. Bau- und Planungsreferent Harald Lang weist darauf hin, dass sich nicht einfach leere Büros in Wohnungen umwandeln lassen. Das ist nicht nur wegen der notwendigen Investitionen ziemlich komplex. Neues Wohnen bedarf auch neuer Infrastruktur bis hin zu Kita und Schule vor Ort.

Konstruktiver Austausch hat begonnen

Zur Sprache kommen auch die Dauer von Genehmigungsverfahren oder die Personalengpässe im Bau- und Planungsreferat. Harald Lang hört aufmerksam zu und macht deutlich, dass solche Prozesse länger dauern und kniffliger sind, als es oftmals auf den ersten Blick scheint. Für die Bauinnung Erlangen ist der Antrittsbesuch vom Bau- und Planungsreferenten Harald Lang ein Erfolg. Denn der Dialog ist eröffnet.“

www.khs-erlangen.de
Foto: Wolfgang Mevenkamp
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Bau- und Planungsreferenten Harald Lang Stadt Erlangen und Uwe Goebel Obermeister Bauinnung Erlangen.